Firmand*innen im Kloster

Es ist ein kalter Wintertag und unsere Firmand*innen stapfen durch den Schnee Richtung Kapuzinerinnenkloster in Jakobsbad. Eine junge Frau in Schwesternkleidung winkt ihnen strahlend entgegen. Coronakonform begrüsst sie unsere Jugendlichen und stellt sich mit «Ich bin Schwester Elisabeth» vor. Dann führt sie uns in die warme Klosterkirche.
Sr Elisabeth überrascht. Sie räumt mit den Klischeebildern der Jugendlichen bezüglich eines Lebens «Im Dienste des Herrn» auf. Denn diese stellen sich ein Leben im Kloster schrecklich vor. Sie meinen, wenn man ins Kloster geht, ist man eingesperrt und man muss den ganzen Tag beten und auf alles verzichten.
Sie erzählt den Jugendlichen von ihrem Weg ins Kloster. Mit 18 Jahren fand sie im Internet das Kloster Jakobsbad und inzwischen hat sie ihre Pullover und Hosen gegen ein Habit und einen schwarzen Schleier getauscht; vor vier Jahren legte sie die ewige Profess ab und band sich somit endgültig an die Gemeinschaft. Dass sie mit 29 Jahren die jüngste Ordensfrau der Gemeinschaft ist, macht ihr nichts aus.
Auf die Frage einer Teilnehmerin, ob sie immer noch diesen Weg gehen würde, meint Sr Elisabeth « Es ist für mich der richtige Weg. Ich habe im Kapuzinerinnenkloster in Jakobsbad meinen Platz gefunden.»

Sr Elisabeth zeigt den Jugendlichen durch ihr Leben auf, dass es nicht immer nur um Leistung, Aussehen und Karriere geht und es wird den Jugendlichen schnell klar, dass es mehr Werte gibt als die, welche von der Gesellschaft vorgegeben werden.
Sr. Elisabeth beeindruckt ihre Gäste zutiefst. Sie nehmen ihr ab, dass sie glücklich ist.

Text: Barbara Gahler, Fotos: Rahel Osterwalder

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