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Ein neuer Präsident und ein Blick zurück: KGV der Pfarrei Teufen-Bühler-Stein

«Wir leben in einer herausfordernden, aber chancenreichen Zeit für unsere Kirchgemeinde Teufen-Bühler-Stein»

Am vergangenen Dienstag fand die 61. Kirchgemeindeversammlung der katholischen Pfarrei Teufen, Bühler, Stein statt. Es war die letzte Versammlung unter der Leitung von Alfons Angehrn, der nach 13 Jahren als Kirchenverwaltungsratspräsident im letzten Jahr seinen Rücktritt bekannt gab. Als Nachfolger konnte Fabio Malinconico aus Teufen gewonnen werden.
In der Einleitung ging Pfarreileiter Stefan Staub auf die aktuelle Kirchensituation ein: Das Bedürfnis nach Spiritualität in der Gesellschaft sei gross, doch die Kirchen bleiben leer. Die Amtskirche strahle heute wenig Aufbruch und Hoffnung aus und Kinder wachsen nicht mehr selbstverständlich in eine Pfarrei hinein. Damit sei ein «Nein» zur traditionellen Kirche ausgesprochen. Doch es gebe auch ein «Ja», nämlich zu neuen Formen der Kirche. Die Menschen suchen nach Halt, Geborgenheit und Tiefe. In genau dieser Spannung zwischen dem Zerfall der Kirche und dem Bedürfnis nach Spiritualität sieht Staub eine grosse Chance. Vielen Menschen sei bewusst, was die Pfarrei in den Gemeinden im Rotbachtal vor Ort leiste. Das Seelsorgeteam der Pfarrei versuche, glaubwürdig an den sozialen Brennpunkten zu sein und eine Sprache von heute zu sprechen. Ohne dabei Antworten auf Fragen zu geben, die niemand hat, sondern die Fragen der Menschen zuerst zu hören und zu verstehen, um dann gemeinsam nach Antworten zu suchen. Die Pfarrei im Rotbachtal möchte die Menschen dort abholen, wo sie sind und Kirche neu denken und leben.

Jahresbericht des Präsidenten
Im Jahresbericht blickte Präsident Alfons Angehrn auf dreizehn bewegte Jahre zurück. Er betonte die gelebte Solidarität, die in verschiedenen Projekten der Pfarrei immer wieder zu spüren war und viel Gutes bewirkte. Als Beispiele nannte er das Hilfsprojekt Kurdistan und die Ukraine-Hilfe.
Auch einige bauliche Herausforderungen fielen über die Jahre an, wie die Einsturzgefahr der Dachkonstruktion, erst im Saal und dann auch in der Kirche Teufen, die blaue Wandbemalung, die nicht alle erfreute, oder die Renovation der Kirche Bühler zu einem Bijou. Angehrn betonte, dass er dabei immer wieder auf die loyale Zusammenarbeit mit Kolleginnen zählen konnte, sowie auf die Kirchbürgerinnen, die diese Investitionen unterstützt haben.
Besondere Erlebnisse seien auch die Reisen mit der Pfarrei, dem Team oder der Verwaltung gewesen, nach Assisi, Lanzarote, Südengland, Bosnien Herzegowina, Dresden oder Erbil, wo eine Privataudienz mit dem Präsidenten der Kurdischen Autonomie möglich war. Diese Begegnungen mit den verschiedensten Menschen und das Kennenlernen neuer Kulturen prägten die Zeit bei der Pfarrei.

Abschliessend bedankte sich Angehrn bei den Mitarbeitenden, Freiwilligen und engagierten Menschen in der Pfarrei für ihr aussergewöhnliches Engagement und ihre Solidarität. Ebenso bedankte er sich beim Verwaltungsrat und Pfarreirat: “Es erfüllt mich mit großer Zufriedenheit, loszulassen und zu wissen, dass das, was wir gemeinsam gesät haben, weiterwachsen wird.»

Senkung des Steuerfusses genehmigt
Die Anträge der Kirchenverwaltung wurden ausnahmslos genehmigt. Die von Vreni Gmünder präsentierte Verwaltungsrechnung 2022 schloss mit einem Vorschlag von 150’191.10 Franken ab, was vorrangig auf höhere Steuereinnahmen sowie diverse andere Erträge zurückzuführen ist. Die Bilanz wurde angenommen. Ebenfalls angenommen wurde der Antrag des KVR für Investitionen für den Planungskredit einer neuen Heizungsanlage in Teufen im Wert von 12’000 Franken.
Der KVR beantragte, den Steuersatz von bisher 0.50 Steuereinheiten auf 0.46 Steuereinheiten zu senken. Begründet wurde die Senkung mit den erfreulichen Ertragsüberschüssen der letzten beiden Jahre, die zu einer guten Eigenkapitalausstattung geführt haben. Zudem seien die voraussichtlichen Investitionen und Sanierungen dank Rückstellungen finanzierbar. Der Antrag auf Senkung des Steuerfusses wurde mit 38 Ja-Stimmen, von insgesamt 53 möglichen Stimmen, genehmigt.
Urs Moser von der Geschäftsprüfungskommission dankt in diesem Zusammenhang Vreni Gmünder für ihre hochgeschätzte Arbeit als Kassierin und die einwandfreie Buchhaltung.

Verabschiedungen und neue Gesichter
Als Nachfolger von Alfons Angehrn hat sich Fabio Malinconico aus Teufen zur Wahl gestellt. Er hat die Pfarrei über das Kurdistanprojekt kennen und schätzen gelernt und war viermal vor Ort im Nordirak. Als Fachperson für Arbeitsintegration und selbständiger Unternehmer bringt er hohe Sozial- und Führungskompetenz mit ins Amt. Malinconico wurde einstimmig in den KVR und zum neuen Kirchenverwaltungsratspräsident gewählt.
Ebenfalls einstimmig wurde Edi Tanner aus Niederteufen als weiteres Mitglied in der KVR gewählt. Sein Interesse, im KVR mitzuarbeiten, hatte dieser bereits vor einem Jahr bekundet, wurde zunächst aber als Delegierter des Zweckverbandes der Seelsorgeeinheit Gäbris gewählt.
Neben Alfons Angehrn hat auch Claudia Menet aufgrund ihrer Wahl zur Sekretärin der Pfarrei per Ende September 2022 den Rücktritt aus dem KVR gegeben. Jeanette Lehmann Casal und Hans Peter Ulli, haben beide im letzten Jahr ihre Demission aus dem Pfarreirat eingereicht. Damit verliert der Pfarreirat zwei geschätzte und engagierte Mitglieder. Ihnen allen gilt ein grosser Dank für ihre wertvolle Arbeit in der Pfarrei.
Mit Inge Schmid aus Bühler und Danila Böhm aus Teufen konnte der Pfarreirat zwei engagierte neue Mitgliederinnen gewinnen. Auch sie wurden beide einstimmig gewählt.
Als neuer Delegierter im Zweckverband wurde Vinzenz Scherer aus Niederteufen ebenfalls einstimmig gewählt.

Zum Schluss der Versammlung wurde Alfons Angehrn gebührend verabschiedet. Dominik Krummenacher blickte anhand einiger Zahlen und Fakten auf dessen Amtszeit zurück und es wurde deutlich, dass Angehrn als Präsident die Pfarrei stets unterstützt und weiterentwickelt hat. Sein erfolgreiches Tun während der letzten Jahre ist in der Pfarrei deutlich sichtbar.
Der KVR und das Seelsorgeteam bedankt sich an dieser Stelle bei Alfons Angehrn für sein wertvolles Wirken in der Pfarrei und der Seelsorgeeinheit Gäbris und wünscht ihm privat als auch geschäftlich für die Zukunft alles Gute.