Die Nummer "1" im Leben
"Stellen wir die Eins an die Spitze und fügen nach rechts eine Anzahl Nullen an, wird der Wert immer größer, denn die Eins steht an der Spitze. Setzen wir jedoch die Nullen nach links, sodass die Eins am Ende steht, entziehen die Nullen der Eins jede Bedeutung. Christus ist die Eins. Wer ihn ans Ende stellt, bleibt eine hoffnungslose Null. Wer ihn an die Spitze stellt, wird aufgewertet und bedeutungsvoll.“
(Antony de Mello, indischer Jesuit)
Liebe Leserin, lieber Leser - die Zahl «1» hat im Übergang vom alten ins neue Jahr für viele einen magischen Zauber. Die eindrückliche Metapher aus Indien regt zum Nachdenken an: was ist in meinem Leben die Nummer eins? Was gebe ich im neuen Jahr den ersten Platz in meinem Alltag? Ist es die Angst vor dem Unbekannten oder die Trauer über Vergangenes? Lassen wir uns von Sorgen um unser Lebensglück bestimmen? Oder ist es das Streben nach mehr Geld, Sicherheit oder «Fun»?
Oder lassen wir der spirituellen Dimension unseres Lebens Raum und geben Gott einer der ersten Ränge in unserem Leben? Komme was wolle; wenn das Wesentliche, wie Liebe, Glaube oder Hoffnung, an erster Stelle steht, kann selbst das Kleinste an Bedeutung gewinnen. Mit einer Seele der Gott nicht fremd ist, wird das Leben reicher. Doch wenn unsere Seele nur am Ende unserer Gedanken und Pläne steht, bleibt alles andere - so erfolgreich, reich oder tüchtig wir auch sein mögen – letztlich leer und bedeutungslos.
Das neue Jahr ist eine Chance, unsere Reihenfolge zu überdenken: Was steht für uns an der Spitze? Was macht unser Leben wertvoll und erfüllt? Vielleicht lehrt uns gerade diese nicht einfache Zeit, Gott an den Beginn zu stellen, um dem Leben mehr Zuversicht zu geben.