Die Verenaschlucht: Ein Ort des Rückzugs mitten in der Stadt Solothurn

Rückzug

Vielleicht teilen Sie meine Gefühle, in gewissen Momenten, sich einfach der Welt entziehen zu wollen. Irgendwo in der Abgeschiedenheit, fernab von schlechten Nachrichten, Konsum und Streitigkeiten vom Alltag zu entfliehen. Das Fluchtgefühl ist offensichtlich, denn trotz der farbigen und warmen Sommerwochen bleibt in unserer Erinnerung ein lautes, kriegerisches und tristes Jahr zurück. Wer will schon in schlechter Umgebung freiwillig ausharren? Und trotzdem: wir können uns den Realitäten nicht entziehen. Manchmal muss man Dinge aushalten, die belastend sind. Wie kann man sich selbst schützen, damit man and en Widersprüchen der Welt nicht zerbricht? Unlängst war ich in der Verenaschlucht. Am Stadtrand von Solothurn gibt es einen Ort der Abgeschiedenheit, an dem ein Eremit lebt. Man kann sich Orte des Rückzugs auch im Alltag schaffen, in den man sich bewusst Zeit nimmt für 5 Minuten Stille, Gebet oder Meditation. Oder man wählt einen örtlichen Rückzug in Räume, die einem gut tun, sei es eine Kapelle, ein im Kerzenlicht erhellter Raum in der eigenen Wohnung oder an einem Ort in der freien Natur. Ein Rückzug dieser Art ist keine Flucht, sondern das bewusste Wahrnehmen, dass die Tristesse dieser Zeit ein Kreuzweg ist, der uns zwar fordert zu handeln, aber nicht das Ende. Vielleicht steht der Welt ein neues Ostern bevor. Wer weiss.