Mit dem Nein zu Lebensfreude und Humor dienen wir niemanden

Mit dem Februar ziehen auch die Fasnächtler und Guggenmusiggruppen ins Land. Ich habe mich gefragt: Darf man Humor und Schalk geniessen in Anbetracht dem Leid in der Welt? Ich bin zum Schluss gekommen: Ja, man darf. Und das aus zwei guten Gründen:

Oft ist der Humor und die Ironie das einzige Mittel gegen den Irrsinn von Machtkriegen, die nichts anderes als Zerstörung und Lied verbreuten. In der Urchristenheit pflegte man den Brauch des «Osterlachens», wo der Tod buchstäblich ausgelacht wird, weil das Leben ohnehin stärker ist. Das Böse wirkt zwar, aber es trägt keinen sieg davon. Es tut der Seele gut, die Verursacher von Leid und Krieg zu karikieren und gleichzeitig den Opfern von Krieg und Terror mit Liebe zu begegnen.

Der zweite Grund gibt uns die Welt selbst: wer das Lachen vergisst, verbessert die Welt dadurch nicht; im Gegenteil: er oder sie machen sich selbst und die Umgebung nur noch dunkler damit. Wer auch in leidvollen Zeiten das Lachen nicht vergisst, lässt die Sonne ins dunkle Haus, damit der Mensch nicht vergisst, dass das Leben trotz allem ein Geschenk ist, das gut und schön ist, sofern es der Mensch nicht zerstört. Jedes lachen lässt am angesengten Baumstrunk des Lebens ein neues, grünes Blatt entstehen. Drum Lachen Sie, so oft es Ihnen möglich ist. Lachen Sie dem Leben entgegen!

Mit (vor)fasnächtlichen Grüssen aus dem Pfarrhaus