Gut kanalisiert

Gut kanalisiert
Tagtäglich prasseln Nachrichten auf uns ein, die allesamt mit uns «etwas machen». Die Fülle der Nachrichten hat einen Einfluss auf unsere Wahrnehmungen. So wundert es nicht, dass die Beiträge und Einschätzungen zur Pandemie von den gefühlten 2500 Virologen in unserem Land viele Menschen, die eigentlich stark und sich ihrer Ziele sicher sind, seelisch verunsichern. Das Thema ist ja nicht neu. Bereits der gute Apostel Paulus sagt zur jungen Christengemeinde im griechischen Thessaloniki: «Prüft, was ihr hört, und behaltet das Gute». Auch wenn es damals keine Massenmedien gab, waren die jungen Christen in einem ihrem neuen Glauben feindlich gesinnten Umfeld verunsichert über das, was sie hörten. Wer genug hat von Fallzahlen und Impfstrategie, soll sich doch an Paulus halten. Ich versuche das immer wieder mal und lass den Fernseher aus, wenn ich genug habe von Nachrichten über die Defizite der Welt. Alles prüfen und einfach das Gute behalten oder News gescheit kanalisieren, damit primär das, was mir guttut, mein Herz erreicht und das andere draussen bleibt. Apropos draussen: Der Monat Mai lädt ein, statt Abendnachrichten einzusaugen lieber die frühlingshafte Abendluft einzuatmen. Warum nicht ein Spaziergang ums Haus, ums Dorf oder gar von Dorf zu Dorf, um sich wieder Mal selbst zu sagen: «Mein Gott, wie schön ist es hier, wo wir leben dürfen!» Ich hoffe, Sie tun das dem Regenrinnensystem eines alten Wohnhauses in Dresden gleich: Kanalisieren Sie, was an Sie herankommt, so gut es geht. Ich wünsche Ihnen glückliche Maitage und grüsse Sie herzlich

Stefan Staub, Pfarreileiter