Gedanken zur Vorweihnachtszeit

Kennen Sie die Sehnsucht nach Stille? In der lärmigen und mit tristen Botschaften geschwängerten Zeit sehne ich mich oftmals danach, einfach mal nichts mehr hören und deuten zu müssen. Es ist geradezu eine Herausforderung, sich den «On-Time-News» zu entziehen. Überall flimmern Nachrichten über den Bildschirm oder blitzen Push-News am Handy auf. Ich habe mich bereits vor Monaten dem Diktat der permanenten Information entzogen, Newsletter und Push-News abbestellt. Wir treten ein in den Advent. Die Zeit der Besinnung und der Stille. In diesem Jahr bekommt sie vielleicht bei einigen eine besondere Bedeutung. Ob all den Verunsicherungen spüren sich viele oft selbst nicht mehr. STILLE – vielleicht liegt hier der Schlüssel, um Unsicherheiten und Ängste abzubauen. Dazu eine kurze Geschichte:

Zu einer Einsiedlerin kamen eines Tages Wanderer. Die fragten sie: „Welchen Sinn siehst Du in einem Leben der Stille?“ Sie war gerade mit dem Schöpfen von Wasser aus einer tiefen Zisterne beschäftigt. „Schaut in die Zisterne, was seht Ihr?“, fragte sie die Besucher: „Wir sehen nichts.“ Nach einer Weile forderte die Einsiedlerin sie wieder auf: „Schaut in die Zisterne, was seht Ihr?“ Sie blickten hinunter und sagten: „Jetzt sehen wir uns selbst.“ Die Einsiedlerin sprach: „Als ich vorhin Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig und Ihr konntet nichts sehen. Jetzt ist das Wasser ruhig, und Ihr erkennt Euch selbst. Das ist die Erfahrung der Stille.“

Ich wünsche Ihnen einen Advent, der Sie erkennen lässt, was wirklich wichtig ist im Leben...