Auf ein besseres Jahr

Auf ein besseres Jahr

Liebe Leserin, lieber Leser
Wir stehen im Übergang in ein neues Jahr. Wohl alle erhoffen sich, dass es ein besseres Jahr werden werde – auch wenn die Aussichten auf die ersten Wochen und Monate die Hoffnung etwas schmälern. Noch gilt es, sich mit den verordneten Einschränkungen zu arrangieren. Apropos arrangieren: Gefühlte 99% der Bevölkerung können dem ausklingenden Jahr wohl wenig Gutes abgewinnen. Egal, wie gehässig wir auf das Virus sind, es ist nun mal da. Je länger die Krise dauert, desto öfter frage ich mich, was sie uns Menschen sagen will. Unsere durchorganisierte und technisch hochstehende Gesellschaft steht Kopf. Vielleicht aber hilft uns gerade dieses Nano-Mikro-Millimeter kleine Virus, unsere grossen Pläne der Allesmachbarkeit neu zu überdenken und eingeschlagene Lebensperspektiven zu überdenken? Wenn wir davon ausgehen, dass der göttliche Plan für den Lebensentwurf eines jeden Menschen nicht Zufall oder eine Laune der Natur allein, sondern auch ein Lernfeld ist, als Mensch innerlich und äusserlich zu wachsen, dann hat auch diese Krise einen persönlichen Sinn für jeden Menschen. Diesen zu entdecken respektive richtig zu deuten und sich selbst in dieser Krise zu reflektieren, das bleibt die Aufgabe eines jeden Einzelnen. Ich jedenfalls habe genug, ständig hässig zu sein, und möchte mich vermehrt fragen, wohin meine persönliche Lebensreise geht, was sich in mir richtig und was sich falsch anfühlt. So gesehen hoffe ich auf ein besseres Jahr, in dem ich auch an innerer Reife gewinne.

Ich wünsche Ihnen ä guets Neus mit Gottes Segen und innerem Frieden mit sich, der Welt – und vielleicht auch mit dem Covid-«Chäfer». Wo wir im Frieden sind, verliert er automatisch an Macht und Gewicht.

Stefan Staub, Pfarreileiter